careIT Hospital@Home
Die Klinik kommt nach Hause

Warum Hospital@Home? – Die Versorgung steht unter Druck
Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor einer doppelten Herausforderung: Die Zahl pflege- und behandlungsbedürftiger Menschen steigt, gleichzeitig fehlen immer mehr Fachkräfte in Pflege und Medizin. Stationäre Kapazitäten sind vielerorts dauerhaft ausgelastet. Hinzu kommen steigende Kosten durch klinikinternen Infrastrukturbedarf – etwa für Räume, Reinigung, Verpflegung oder Medizintechnik.
Gleichzeitig verursachen vermeidbare Liegezeiten in der Klinik nicht nur unnötige Kosten, sondern erhöhen auch das Risiko klinikbedingter Komplikationen wie Immobilität, Infektionen oder Delir. Klar ist: Mit den bestehenden Versorgungsstrukturen lässt sich die heutige und zukünftige Behandlungsqualität nicht flächendeckend aufrechterhalten.
Gesetzlicher Rahmen: KHVVG und KHTF
Das Krankenhaus-Versorgungs-Verbesserungs-Gesetz (KHVVG) zielt darauf ab, Krankenhäuser als sektorenübergreifende Versorgungseinrichtungen weiterzuentwickeln. Besonders Level-1i-Krankenhäuser sollen medizinisch-pflegerische Leistungen auch im häuslichen Umfeld erbringen – vor allem dort, wo ambulante Angebote fehlen oder nicht ausreichen.
Ermöglicht wird diese Transformation durch den Krankenhaus-Transformationsfonds (KHTF). Förderfähig sind unter anderem digitale Infrastrukturen, Schnittstelleninteroperabilität, bauliche Anpassungen und telemedizinische Anwendungen – immer mit dem Ziel, sektorenübergreifende, digital gestützte Versorgungslösungen zu etablieren und zu betreiben.
Hospital@Home-Modelle werden im Gesetz nicht explizit genannt, lassen sich jedoch als konkrete Ausprägung dieser Ziele verstehen. Die Förderkriterien – IT-Anbindung an klinische Systeme, durchgängige Dokumentation, Qualitätssicherung und medizinische Steuerung durch das Krankenhaus – gelten gleichermaßen für diese Versorgungsform.
Die Lösung: careIT Hospital@Home
Nicht jede medizinisch notwendige Behandlung muss im Krankenhaus stattfinden – aber sie braucht dennoch klinische Qualität, ärztliche Verantwortung und eine dokumentierte Versorgung. Genau hier schafft careIT Hospital@Home neue Möglichkeiten: als Weiterbehandlung auf klinischem Niveau, dort, wo Patient:innen sich am sichersten fühlen – in den eigenen vier Wänden.
Ob nach einer Operation, während einer Infektion oder bei der Verschlechterung chronischer Erkrankungen: Viele Behandlungen mit klinischer Indikation lassen sich heute auch im häuslichen Umfeld fortführen – auf klinischem Niveau, unter ärztlicher Verantwortung, professionell begleitet und digital dokumentiert. Die Versorgung kann dabei über verschiedene Wege starten: durch frühzeitige Entlassung aus der Klinik, nach Einweisung durch den Hausarzt oder nach Vorstellung in der Notaufnahme. Entscheidend ist eine Hospital@Home-spezifische Triage zur Auswahl geeigneter Patient:innen, eine gesicherte Versorgung zu Hause – und ein gutes Zusammenspiel aus Medizin, Pflege und Technik.
careIT Hospital@Home baut auf der bestehenden klinischen Dokumentation mit careIT auf – erweitert um alle relevanten Inhalte für eine sichere Versorgung zu Hause. In der virtuellen Station laufen alle Fäden zusammen: Ein Patientendashboard zeigt aktuelle Vitalwerte, Behandlungsdokumentation und Verlauf. Pflegekräfte und Ärzt:innen erfassen mobil alle relevanten Informationen direkt vor Ort – strukturiert, rollenbasiert und dokumentationssicher. Vitalzeichen lassen sich dabei nicht nur manuell, sondern auch durch telemedizinisch angebundene Sensoriklösungen erfassen. Ergänzend sorgen Videovisiten für zusätzliche Sicherheit und ermöglichen ärztliche Präsenz auch bei räumlicher Distanz.
Die Patientendaten werden in Echtzeit im careIT Clinical Data Repository (CDR) gespeichert. Dort stehen sie semantisch eingeordnet, FHIR-konform und interoperabel zur Verfügung – für alle Systeme, die an der Versorgung beteiligt sind. Die Anbindung an das Krankenhausinformationssystem (KIS) erfolgt über die verfügbaren und notwendigen Standardschnittstellen – etwa für Patientenstammdaten, Verordnungen oder medizinische Dokumente. Wo entsprechende Schnittstellen bereitgestellt werden, können auch bereits dokumentierte Inhalte übernommen und im CDR integriert werden. Ebenso werden Daten zur Archivierung im MDM bereitgestellt.
Die Resonanz auf das Konzept ist groß: Mehrere Krankenkassen haben bereits ihr Interesse an einer Zusammenarbeit signalisiert und stehen für erste Pilotprojekte bereit. Das zeigt: careIT Hospital@Home ist nicht nur technologisch realisierbar – sondern auch strategisch gewünscht.
So entsteht eine digitale Versorgungseinheit, die nicht am Klinikgebäude endet – sondern sektorübergreifend weitergeführt wird.
Hospital@Home mit careIT ist kein ambulantes Modell. Es ist eine verlagerte Klinikleistung – digital dokumentiert, medizinisch geführt und interdisziplinär begleitet. Für mehr Versorgungssicherheit, mehr Entlastung im System – und mehr Lebensqualität für Patient:innen.
Was Kliniken gewinnen
- Entlastung stationärer Kapazitäten durch gezielte Verlagerung ins häusliche Umfeld
- Mehr freie Betten für komplexe Fälle oder Notfälle
- Kürzere Verweildauern durch strukturierte Early-Discharge-Konzepte
- Höherer Patientendurchsatz durch schnellere Wiederverfügbarkeit von Betten
- Reduktion fixer Infrastrukturkosten (z. B. Verpflegung, Reinigung, Raumkosten)
- Neue Versorgungsangebote – z. B. im Rahmen von Hybrid-DRGs oder Modellprojekten
- Differenzierung im Wettbewerb durch patientennahe, flexible Versorgungsformen
- Beitrag zum Employer Branding durch Innovationsorientierung
Was Patient:innen spüren
- Behandlung im vertrauten häuslichen Umfeld mit höherem Komfort
- Geringeres Risiko für Infektionen, Stürze oder Delir – besonders bei älteren Menschen
- Höhere Lebensqualität und Zufriedenheit im Vergleich zur stationären Behandlung
- Erhalt der Alltagsstruktur, aktive Rolle in der eigenen Versorgung
- Einbindung von Angehörigen für mehr Nähe und psychosoziale Unterstützung
Typische Einsatzszenarien
careIT Hospital@Home eignet sich besonders für Patient:innen mit klinischer Indikation, die stabil genug sind, um außerhalb der Klinik weiterbehandelt zu werden – vorausgesetzt, die Versorgung im häuslichen Umfeld ist gesichert. Dazu zählen vor allem drei Gruppen:
- Postoperative Patient:innen mit stabilem Allgemeinzustand, die vor allem peripher überwacht werden müssen – etwa in Bezug auf Kreislauf, Temperatur oder Schmerz. Auch postoperative Wundversorgung (z. B. Verbandwechsel, Inspektion) kann unter klar definierten SOPs und mit telemedizinischer Anbindung sicher zu Hause erfolgen.
- Patient:innen mit Infektionserkrankungen, darunter Pneumonie, Bronchitis, COVID-19, infizierte Wunden oder Harnwegsinfekte. Die Behandlung erfolgt strukturiert: Vitalparameter und Wundstatus werden regelmäßig erfasst, medikamentöse Therapie nach ärztlicher Anordnung umgesetzt, bei Bedarf stehen telemedizinische Konsile zur Verfügung.
- Patient:innen mit akuten Exazerbationen chronischer Erkrankungen, z. B. bei COPD, Herzinsuffizienz, Diabetes oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Die Betreuung erfolgt auf Basis strukturierter Überwachungsprotokolle, regelmäßigem Monitoring und enger ärztlicher Begleitung – mit dem Ziel, Stabilität zu sichern und stationäre Wiederaufnahmen zu vermeiden.